Zum Herz Jesu Fest am Sonntag, dem 18. Juni 2023, feierten Mitchristen der Filialgemeinde Frohnhofen das Patrozinium ihrer Herz Jesu Kapelle.
Die Verehrung des heiligsten Herzens Jesu ist eine Ausdrucksform der römisch-katholischen Spiritualität. Das Herz Christi, das dieser in den bildlichen Darstellungen offen zeigt, symbolisiert seine Liebe zu den Menschen.
Zur Ausstattung der Frohnhöfer Herz Jesu Kapelle, die 1901 geweiht wurde, gehört eine Herz-Figur und ein entsprechendes Gemälde. Das durchbohrte Herz des Gekreuzigten wird von den Gläubigen als Quelle der Sakramente der Kirche angesehen: „Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche. Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heiles.“ heißt es in der Präfation der Votivmesse vom Heiligsten Herzen Jesu.
Pfarrer Reuter ging in seiner Predigt auf den barmherzigen Jesus ein, der Mitleid mit den vielen Menschen hatte, wie es im Matthäusevangelium beschrieben ist. Daraufhin schickte er seine Jünger aus und gab ihnen Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten zu heilen. (Mt.9,36-10.8) „Jesus kommt nicht mit amtlichen Dekreten und pastoralen Programmen, sondern sendet Menschen aus, die je nach ihren Fähigkeiten zum Wohl ihrer Mitmenschen wirken sollen. Die Zahl zwölf steht dabei für das vollkommene Gute. Gottes Botschaft schenkt Heil und Befreiung.“
Wenn alle Getauften und Berufenen ihren Sendungsauftrag ernst nähmen, so der Seelsorger weiter, könnten Gräben innerhalb der oft unzulänglichen und zerrissenen Kirche überwunden werden. Es gelte, sich gegenseitig trotz Meinungsverschiedenheiten anzuerkennen und in die Mitte allen Handelns Gottes Dienst am Menschen zu stellen.
Gottes Liebe schenke Zuversicht, Stärke und Einigkeit durch den Heiligen Geist. Das Herz Jesu Fest ermuntere dazu, einander die göttliche Liebe zuzusprechen, denn wir dürften auf Jesu Zusage vertrauen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Laut und inbrünstig sangen die Gottesdienstbesucher die beiden Herz Jesu Lieder aus dem Gotteslob: „Herz Jesu, Gottes Opferbrand“ (GL 371) und „O Herz des Königs aller Welt“ (GL 369).
Bei den Fürbitten gedachte die versammelte Gemeinde zudem Pfarrer Liborius Gerstenberger (1864-1925), der von 1898 bis 1903 segensreich als Pfarrer von Laufach, Hain und Frohnhofen wirkte. Als er als junger Geistlicher seinen Dienst antrat, fanden die Anliegen der Frohnhöfer nach einem eigenen Gotteshaus Gehör und er gründete einen Kapellenverein, um das Vorhaben zielstrebig voranzubringen.